Krankheiten


DIE KRANKHEITEN DER ERWACHSENEN ENTEN Virusinfektionen Geflügelpocken (Pockendiphitheroid), Geflügeldiphtherie Influenza-A-Infektionen (Aviäre Influenza) wie z.B. Vogelgrippe, Geflügelgrippe, Geflügelpest (1), Entenpest Leberentzündung (Virushepatitis) New Duck Desease (Pasteurella-anatepestifer-Infektion) Bakterielle Infektionen Geflügelcholera (Pasteurellose) (1) Geflügeltuberkolose (durch: Mycobacterium avium) Coli-Infektion (Coli-Bazillose) Salmonellose (Paratyphus) Staphylokokkeninfektion (durch: Staphylococcus aureus) Mykoplasmose (Microorganismen) Pullorumkrankheit (Salmonella pullorum-gallinarum-Infektion) Paracolon-Arizona-Infektion Entenseuche bzw. Geflügelseuche (Entenseuche "Botulismus") Botulismus-Bakterien Pilzinfektionen (Fungus-Infektionen), Pilzkrankheiten (Mykosen) Schimmelpilzkrankheit (Aspergillose) Protozoenkrankheiten Kokzidiose (parasitäre Erkrankung, Darmerkrankung), Rote Ruhr Stoffwechselkrankheiten (Metabolismus) Gicht (chiragra, arthritis), Gelenkerkrankung Perosis (Beinverdrehung) Wurmbefall (Helminthen) Haarwürmer (Capillarien) Spulwürmer (Ascariden) Magenwürmer (Amidostimum) Band- oder Plattwürmer (Cestoden) Blindarmwürmer (Heterakiden) auch genannt: Pfriemenschwänze (Heterakiden) Aussenparasiten (Ektoparasiten): Kalkbeinmilben (Knemidocoptes mutans) Rote Vogelmilben - Blutmilben (Dermanyssus gallinae) Federmilben (Megninia) Federlinge (Mallophaga) Flöhe (Ceratophyllus) Zecken (Ixodes) Fliegen (Muscae) Käfer (Coleoptera) Mangelkrankheiten Vitaminmangelkrankheiten: (Avitaminosen) Vitamin A (Retinol) Vitamine B Vitamin B1 (Thiamin) Vitamin B2 (Riboflavin) Vitamin B3 (Niacin) Vitamin B5 (Pantothensäure) Vitamin B6 (Pyridoxin) Vitamin B7 (Biotin) Vitamin B9 (Folsäure) Vitamin B12 (Cobalamin) Vitamin C (Ascorbic Acid, Ascorbinsäure) Vitamin D (Calciferol) Vitamin E (Tocopherol) Cholin Aminosäurenmangel Mineralstoffmangel Spurenelemente-Mangel Andere Krankheiten Lid- und Bindehaut-Entzündung mit Hornhauttrübung (Keratokonjunktivitis) Kleine Krankheiten Diverse Verletzungen und Verstauchungen Kleine Wunden Vergiftungen und Umweltgifte Pflanzengifte (Curare) Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide) Arzneimitteldosen im Futter Chemische Abfallprodukte Bleischrotvergiftungen Wasserqualität VIRUSINFEKTIONEN: * ERPEL: Virus (Viren) ist ein krankheitserregender Kleinstorganismus, der nur in lebenden Zellen Lebensfunktionen äussern kann. ENTE: Diese Krankheiten können bei allen Enten auftreten. BAKTERIELLE INFEKTIONEN: * ERPEL: Bakterien sind mikroskopisch kleine, zellkernlose, einzellige Organismen. Die Mehrzahl der Bakterien ernährt sich von organischen Stoffen und lebt parasitisch (heterotrophe Bakterien). Pathogene Bakterien können bei Menschen, Tieren und Pflanzen Krankheiten und Seuchen auslösen. ENTE: Diese Krankheiten können bei allen Enten auftreten. PILZINFEKTIONEN: * ERPEL: Diese Krankheiten entstehen durch verdorbenes Futter, verschimmelte Sägespäne und Stroh in Stallungen. ENTE: Wildenten kennen diese Krankheiten selten - Zuchtenten nur durch mangelhafte Hygiene in Stallungen und verschimmeltes Futter! PROTOZOENKRANKHEITEN: * ERPEL: Diese Krankheiten entstehen durch Protozoen, mikroskopisch kleine, einzellige Urtierchen, die wichtige Nährstoffe absaugen und dabei die Zellen zerstören. ENTE: Wildenten und Zuchtenten werden im Gegensatz zu Gänsen und Hühnern selten von dieser Krankheit befallen. STOFFWECHSELKRANKHEITEN: * ERPEL: Diese Krankheiten entstehen bei schlechter biochemischer Umsetzung und Verwertung der zugeführten Nahrungsstoffe. ENTE: Wildenten kennen diese Krankheiten selten - Zuchtenten nur durch Fütterungsmängel! WURMBEFALL: * ERPEL: Würmer und Eingeweidewürmer sind tlw. schmarotzende Würmer die im Innern leben und den Tieren wertvolle Nährstoffe rauben. ENTE: Positiv: Die verschiedenen Geflügelwürmer sind nicht übertragbar auf Menschen und andere Säugetiere. Es liegen keine Statistiken über mögliche hohe Wurmbefälle bei Wild- und Zuchtenten vor. MANGELKRANKHEITEN: * ERPEL: Diese Krankheiten entstehen durch unzureichende oder einseitige Ernährung bedingter Eiweiss-, Mineralien- oder Vitaminmangel. ENTE: Wildenten kennen diese Krankheiten kaum - Zuchtenten nur durch falsche Fütterung! ANDERE KRANKHEITEN: * ERPEL: Diese Krankheiten entstehen durch Bakterien und Pilze, Insektiziden u.a. in Zuchtställen. ENTE: Wildenten kennen diese Krankheiten nicht - nur Zuchtenten durch fehlerhafte Haltung. Das positive an dieser Krankheit ist die schnelle Selbstheilung. KLEINE KRANKHEITEN: * ERPEL: Diese Blessuren entstehen häufig in der Balzzeit oder im Abwehrkampf gegen Katzen, Marder usw. ENTE: Diese Sachen heilen fast immer nach kurzer Zeit von alleine ab. VERGIFTUNGEN: * ERPEL: Das sind Stoffe, die lebendes Gewebe durch chemische Veränderungen schädigen, teilweise verätzen können, den Sauerstoffaustausch verhindern und den Stoffwechsel blockieren. ENTE: Die Konzentrationsgehälter und die Arten der jeweiligen Gifte (Toxine) sind entscheidend. Bei niedriger Dosis sind die Gefahren kleiner und es passiert mit etwas Glück nichts weiteres. (1) NEWS - NEUE ERKENNTNISSE: * ERPEL: Enten können selbst nicht an Geflügelcholera (Pasteurellose) und Geflügelpest erkranken, sondern sind wahrscheinlich nur Virus-Träger. Das gilt besonders für den Virustyp H7N1 (Aviäre Influenza, Klassische Geflügelpest). Virenexperten in den USA (Memphis) haben getestet, dass besonders Hausenten asymptomatische Carrier für Geflügelpest-Viren sind, indem diese Enten die Viren 17 Tage über die Atmungsorgane ausscheiden, ohne selbst irgendwelche Symptome dabei zeigen. ENTE: Hierbei soll es sich um die neuesten Erkenntnisse in der Tiermedizin, Tierheilkunde und Viren-Forschung handeln. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir zu diesem heiklen Thema noch weitere Informationen per e-Mail erhalten könnten (auch in englisch für unsere Mallards and Ducks). Denn es gibt momentan auch völlig gegensätzliche Meinungen. Weitere Infos hierzu erhalten Sie über die großen Suchmaschinen wie z.B. "Google", "Fireball", "Altavista" usw., indem Sie dort nach den entsprechenden "Begriffen" in Kombination mit "Enten"



Achtung! Stand: 09. September 2005
Eigener Bericht - (
*) aus diversen nationalen und internationalen Quellen
Der Bericht wird nur noch bei Bedarf aktualisiert!

Inhalt:

Die Grippe (Influenza)
Virus H5N1
Ausbreitung und Verbreitung
Risikofaktor Ente
Provisorische Liste der EU
Reservoir des Virus-Erregers
Artengrenzen des Virus
Virus-Infizierung
Prävention/ Vorbeugung
Impfreserven gegen Epidemien
Impfstoffe für Vögel gegen H5N1
Grippevirus in immer neuen Varianten
H5N1-Mutationen
Verlust- und Sterberaten bei Tieren und Menschen
Influenzavirus als potentieller Überlebenskünstler
Schmarotzer
Virus-Kontrolle durch WHO
Impfstoffe als möglicher Lebensretter?
Virus-Attacke (Ansteckung und erste Symptome)
Zeitfaktor: Verbreitung innerhalb von 24 Stunden
Test von Vogelgrippen-Viren
Prognosen für die nächste Zeit (!)
"Enten nicht füttern" - Ein Thema für das Enten-Forum


Die Grippe (Influenza)

Es gibt weltweit keine andere Infektionskrankheit die so unterschätzt wird wie die Grippe. Man darf dies allerdings nicht mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt verwechseln. Die echte Influenza rafft in manchen Jahren Millionen Menschen dahin. Mit schöner Regelmäßigkeit kommt diese Influenza-Krankheit immer wieder. Manchmal entwickeln sich lokale oder regionale Grippeepidemien, alle paar Jahrzehnte entstehen weltweit zirkulierende Pandemien. Die schlimmste Pandemie aller Zeiten war die »Spanische Grippe«, die (1918/19) weit über 20 Millionen Menschenleben kostete. Mit der »Asiatischen Grippe« (1957) und der »Hong Kong Grippe« (1968) kam es zu weiteren weltweiten Pandemien. Statistisch gesehen, ist die nächste Pandemie überfällig. Unablässig wechselt der Erreger sein Erscheinungsbild.
Und wenn jenes »Vogelvirus« über uns käme, das derzeit in Ostasien wütet hätten wir ihm momentan recht wenig entgegenzusetzen.


Virus H5N1

Die Quelle für immer neue Grippeviren ist Asien (Südostasien). Hier leben Menschen und Geflügel auf engstem Raum zusammen. Das sind nahezu ideale Bedingungen für die Influenzaviren, den Sprung von Huhn oder Ente auf den Menschen zu schaffen. Als besonders gefährlich gilt ein Virus, das unter der Abkürzung H5N1 bekannt geworden ist und wilde sowie domestizierte (
*) Vogelbestände befällt.
Influenza A (H5N1) ist ein Subtyp des Influenza A Virus und wird auch Vogelgrippe oder Geflügelpest genannt.
H5N1 trat 1997 erstmals in Hong Kong auf. Danach verbreitete es sich in Vietnam, Thailand, China, Malaysia und nun auch in Russland, Kasachstan und Mongolei. Gelegentlich infiziert H5N1 auch Menschen und löst dabei eine besonders schwer verlaufenden Grippe aus, bisher sind über 80 Menschen weltweit daran gestorben. Noch kann sich das Virus nicht direkt von Mensch zu Mensch ausbreiten.
Noch nicht - aber vermutlich schon in naher Zukunft ...
Kürzlich wurde H5N1 auch in Wildvögeln entdeckt (Wildenten und Wildgänse), anfangs war dies nur bei Hausenten, Hausgänsen, Hühnern und anderem Zuchtgeflügel möglich. Eine für uns alle äußerst alarmierende Nachricht.


Ausbreitung und Verbreitung

Die Vogelgrippe H5N1 hat nach aktuellem Stand (09/2005) folgende Länder befallen: China (incl. Hong Kong), Korea, Vietnam, Thailand, Malaysia, Kambodscha, Pakistan, Laos, Indonesien und nun inzwischen auch Russland, Kasachstan, Mongolei. In den genannten Ländern wurden bereits Massenschlachtungen von infizierten Vögeln (Zugvögel und Zuchtgeflügel) seitens der Behörden angeordnet. Auch in Finnland sind bereits erste Anzeichen des Virus H5N1 gemeldet! Damit hat die aus Asien kommende Vogelgrippe jetzt möglicherweise auch Europa erreicht!
Nach Meinung der Experten ist es nur noch eine Zeitfrage wann die Vogelgrippe auch Deutschland erreicht. Denn man kann Zugvögel, zu denen auch die Wildenten gehören, höchstens vereinzeln überwachen bzw. kontrollieren.
Ab Herbst startet wieder die große Vogelwanderung gen Süden und Wasservögel wie Wildenten gesellen sich häufig und gerne zu Hühnern und Hausenten. Und im nächsten Frühjahr kommen die meisten Vögel wieder zurück...

Ende 2002 tauchte in Hong Kong eine Virusvariante auf, die für Enten, Hühner und viele andere Vögel tödlich war. Auch für den Menschen erwies sich die neue Form des H5N1-Virus als äußerst gefährlich. Durch systematisches Keulen (Vernichten bzw. Schlachten) von Geflügel hatte man die Epidemie in Hong Kong zum Stillstand gebracht. Doch Ende 2003 bis Anfang 2004 tauchten plötzlich hochgefährliche H5N1-Viren auch in vielen anderen asiatischen Ländern auf, von Thailand über China bis Südkorea. Zig Millionen Enten und Hühner wurden nach behördlicher Anordnung vorsorglich gekeult. Man hoffte die Epidemie damit stoppen zu können. Mehr als 50 Menschen erlitten eine tödliche Infektion. Das H5N1-Virus wurde mit den entsprechenden Maßnahmen zwar zurückgedrängt, aber nicht vollkommen ausgelöscht. Es tauchte im Sommer 2004 in Thailand und Vietnam wieder auf und dann auch erstmals in Malaysia. Heute, mit Stand vom September 2005, vermutlich sogar erstmalig auch in Europa (in Finnland Virus H5N1 bei einer Möwe).

Nun sind bereits weitere Tierarten betroffen. In Vietnam wurde nun erstmals nachgewiesen, dass auch Katzen durch die Vogelgrippe getötet werden können. Dort sei das aggressive Virus H5N1 auch bei drei Fleckenrollern aufgetaucht, die in einem Nationalpark verendet waren.
Thailand meldet Tiger und Leoparden, die in einem Zoo, vermutlich durch infiziertes Geflügel, anschließend starben.
China meldet erstmalig, dass auch Wildgänse aus einem bestimmten Vogelschutzgebiet, nachweislich durch eine neue Variante des Virus H5N1, im Sommer 2005, also erst kürzlich, verendeten.

Nur eine Minderheit der Experten bleibt angesichts der Entwicklungen bei der Auffassung, daß eine neuerliche Pandemie unwahrscheinlich ist. Das Argument, das Vogelgrippevirus H5N1 versuche seit 1997 vergeblich, die Artgrenze zum Menschen einzureißen, scheint nun leider immer unwahrscheinlicher.


Risikofaktor Ente (Stockenten und andere Wildenten)

Enten haben sich an das Influenzavirus so gewöhnt, dass sie selber meistens nicht mehr krank werden, sie sind lediglich Träger (Carrier) und verbreiten den Erreger über ihre oberen Atemwege und vornehmlich über ihren Kot, der später trocknet und somit pulverisiert durch die Luft wirbelt. Die Zugvögel tragen das Virus dann weiter. Millionen Wildenten überwintern in südlichen Regionen, oft tausende von Kilometern fern ihrer Heimat (siehe:
Verbreitung + Wanderungen). Im Frühjahr kommen die Enten dann zurück und könnten dann das Virus H5N1 einschleppen und verbreiten.

Eine Ansteckungsgefahr bei Menschen und damit eine ernsthafte Erkrankung sei bisher nur durch direkten Kontakt mit Kot oder Blut eines infizierten Tieres möglich. Eine Virus-Übertragung von Mensch zu Mensch scheint es bisher weltweit noch nicht gegeben zu haben.
Ein internationales Forscherteam (Experten aus China, Indonesien, Thailand, Vietnam, USA) sprechen von der »Trojanischen Ente« (abgeleitet vom »Trojanischen Pferd«, ca. 12 Jh. v. Chr.).

Die Weltpresse titelt ihre Schlagzeilen zu diesem Thema sogar mit:
»Enten - die lebenden Bomben«
»250'000 Killer-Enten im Anflug«
»Droht uns Invasion der Todesvögel?«
oder sogar noch schlimmer, vom
»Massenmörder Ente«.
Ein Kommentar dazu erübrigt sich. Man sollte bei der Wahrheit bleiben und nicht durch Horror-Szenarios die Welt in Panik versetzen!
Das wäre erst gegeben, wenn das Influenza A Virus Typ H5N1 sich so verändern würde, dass es auch leicht in menschliche Zellen eindringt und dann auch von diesen schnell weiter übertragen werden könnte.
Eine mit dem Virus infizierte, aber gesunde Ente kann unter Umständen tatsächlich zu einem trojanischen Pferd werden, das unbemerkt die potentiell gefährliche neue Erregervariante unter Hühner und in die menschliche Zivilisation einschleust. Damit stehen Enten momentan an höchster Stelle bei allen Überlegungen, wie man eine drohende Grippepandemie mit Präventivmaßnahmen verhindern könnte.


Provisorische Liste der EU

Provisional list of wild bird species presenting higher risk in relation to avian influenza (Latin and English names)
Die provisorische Liste der Wildvögel die mit einem höheren Risiko in Relation zum Vogelvirus (Avian Influenza) stehen. Herausgegeben von der EU (European Union) und von mir mit den deutschen Namen ergänzt.

Latin name, English name, German name and category

1. Anser albifrons, White-fronted Goose, Bläßgans (Entenvogel)
2. Anser fabalis, Bean Goose, Saatgans (Entenvogel)
3. Anas platyrhynchos, Mallard, Stockente (Entenvogel)
4. Anas strepera, Gadwal, Schnatterente (Entenvogel)
5. Anas acuta, Northern Pintail, Spiessente (Entenvogel)
6. Anas clypeata, Northern Shoveler, Löffelente (Entenvogel)
7. Anas penelope, Eurasian Wigeon, Eurasische Pfeiffente (Entenvogel)
8. Anas crecca, Common teal, Krickente (Entenvogel)
9. Anas querquedula, Garganay, Knäkente (Entenvogel)
10. Aythya ferina, Common Pochard, Tafelente (Entenvogel)
11. Aythya fuligula, Tufted Duck, Reiherente (Entenvogel)
12. Vanellus vanellus, Northern Lapwing, Kiebitz (Watvogel)
13. Philomachus pugnax, Ruff, Kampfläufer (Watvogel)
14. Larus ribibundus, Black-headed Gull, Lachmöwe (Watvogel)
15. Larus canus, Common Gull, Sturmmöwe (Watvogel)

Eine Liste fast sämtlicher Entenrassen- und Entennamen dieser Welt mit deutschen, internationalen (englisch), spanischen und lateinischen Namen finden Sie auf meiner Website:
Namen


Reservoir des Virus-Erregers

Bei Wildvögeln, speziell bei Enten, gibt es Grippeviren in allen erdenklichen Varianten. Sie bilden das natürliche Reservoir des Erregers, der erst allmählich lernte, sich auch an andere Lebewesen anzupassen. Inzwischen werden so unterschiedliche Tiere grippekrank wie Hühner, Gänse, Schweine, Pferde – und natürlich auch der Mensch, der sich über sein Haus-Vieh infiziert. Die robusten Enten könnten damit zu einer großen Bedrohung der Vogelgrippe werden.

Viele Enten, die als Träger der Influenzaviren gelten wurden positiv für Influenzaviren getestet. Allerdings hatten diese Viren keinerlei Verwandtschaft zu H5N1, dem aus Asien stammenden Geflügelpestvirus. Wildenten sind aber das wichtigste Reservoir für Influenzaviren und bringen die nächste mögliche Grippewelle so oder so mit ....


Artengrenzen des Virus

Die unmittelbare Gefahr, dass ein Virus die Artengrenze überspringt, ist besonders groß, wo Menschen mit infizierten Tieren direkt in Berührung kommen. Ostasien gilt als Brutstätte für neue Erreger, weil dort Menschen mit ihrem Vieh auf engstem Raum zusammenleben.
Wenn ein Erreger der Vogelgrippe z. B. in einem Schwein auf den Erreger der menschlichen Grippe trifft, könnte er lernen ohne diesen Umweg, direkt von Mensch zu Mensch zu springen – ein Albtraum bzw. eine Horrorszene.


Virus-Infizierung

Alle momentanen Behauptungen, denen zufolge der Erreger der Vogelgrippe H5N1 noch in diesem Jahr in der Lage sein wird, Millionen von Menschen zu infizieren und somit eine Pandemie auslöst, sind Panikmache!!!
Noch weiß Niemand genau, wann und wo der Erreger die entscheidenden Mutationen vollziehen könnte. Die Gefahr einer möglichen Pandemie in naher Zukunft ist aber tatsächlich vorhanden und sollte wirklich ernst genommen werden.


Prävention/ Vorbeugung

Die USA und verschiedene andere Länder haben Grippe-Medikamente wie Tamiflu eingelagert. Dieses wird derzeit bei einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus eingesetzt. Doch es taugt nicht als Impfstoff und wird bei einer Veränderung des Virus wohl kaum noch wirken.
Kein Land der Welt hat heute ausreichende Medikamente um einen Massenausbruch zu verhindern bzw. schnell zu stoppen.
Weltweit werden jährlich 300 Millionen Dosen Impfstoff gegen die saisonale Influenza produziert. Eine Influenzapandemie bedroht aber potentiell mehr als 6 Milliarden Menschen, bei einer wahrscheinlichen Ansteckungsrate von ca. 30 Prozent. Besonders ärmere Länder sind der Gefahr ausgesetzt, nicht beliefert zu werden. Doch auch Produzenten für Influenza-Impfmittel wie Deutschland müssen vertragsmäßig viele andere Länder beliefern und können nicht alles für den Ernstfall für sich behalten.

Nur einen Impfstoff gegen ein solches Grippevirus, das Pandemievirus gibt es aber bisher nicht. Es kann erst produziert werden, wenn das Virus tatsächlich auftaucht. Die Herstellung (Impfstoff-Produktion) würde etwa 6 Monate dauern. Man kann sich also derzeit noch nicht impfen lassen.

Der Einzelne kann sich höchstens gegen die normale saisonale Influenza impfen lassen. Das wird aus medizinischen Gründen besonders Risikogruppen, das heißt Älteren und Menschen mit chronischen Erkrankungen dringend empfohlen.

Nun laufen auch in Deutschland konkrete Vorbereitungen für den Pandemie-Fall. Die Gefahr wird aber immer noch leicht unterschätzt. Die einzelnen Bundesländer haben virenhemmende Medikamente bestellt, mit denen kurz nach Ausbruch einer Influenza der Verlauf abgemildert werden kann. Das reicht allerdings nur für einen (kleinen) Teil unserer Bevölkerung. Daher planen die Bundesländer ihren Medikamentenvorrat gemeinschaftlich in Form von zwei Pools einzurichten um die Mittel im Notfall schnell zu teilen.

Deutschland forscht weiter und produziert jetzt einen Prototyp des Vogelgrippe-Impfstoffs H5N1. Das Pandemievirus wird höchstwahrscheinlich etwas anders aussehen als das heute bekannte Vogelgrippevirus. Doch ein nach heutigen Erkenntnissen produzierter Impfstoff würde schon einen teilweisen Schutz bieten. Mit einem solchen Prototyp-Impfstoff könnte dann im Ernstfall sofort geimpft werden.

China hat inzwischen umfangreiche Präventivmaßnahmen gegen die Vogelgrippe unternommen.

Die chinesische Hauptstadt Peking (Beijing), die letztes Jahr schwer von der Epidemie SARS (Aktives Atemwegsyndrom) getroffen worden war, hat die Überprüfungen für das Vogelgrippevirus verstärkt. Mit neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie, versucht man die weitere Verbreitung zu bekämpfen. Peking führt 24 Stunden-Kontrollen aller Luft-, Straßen- und Eisenbahnverbindungen mit den Gebieten außerhalb durch. Zusätzlich wurde die Schlachtung und die Verarbeitung von Geflügel auf allen Märkten in der Stadt gestoppt.


Impfreserven gegen Epidemien bzw. Pandemien

Täglich können in Deutschland theoretisch 2,5 Millionen Impfdosen hergestellt werden. 30 Millionen Dosen wären notwendig, damit im Fall einer schweren Epidemie das öffentliche Leben teilweise aufrechterhalten bleibt. Bisher hat aber noch keiner für einen solchen Fall vorgesorgt. Nun plant die Regierung, Impfstoffvorräte anzulegen. Siehe auch:
Prävention/ Vorbeugung


Impfstoffe für Vögel gegen H5N1

Das Risiko ist sehr hoch, dass spätestens im nächsten Frühjahr infizierte Enten und Gänse, die in südlichen- und östlichen Regionen überwintert haben, wieder nach Nord- und Mitteleuropa zurückkehren. Doch bereits schon vorher könnten infizierte Vögel aus Russland, Kasachstan und Mongolei bei uns einfliegen, auftauchen und andere Vögel anstecken.
Das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Löffler-Institut der Bundesregierung wird nun Zugvögel genau auf das H5N1-Virus und spezifische Antikörper untersuchen. Dort wird nun auch ein Impfstoff für Vögel gegen H5N1 entwickelt.
Eine vorbeugende Impfung ist nicht geplant, da es Geflügel zwar vor der Krankheit schützt, nicht aber vor der Infektion. Die Tiere, besonders unsere Enten werden zu Virusträgern und können damit das Virus weiter übertragen.
Anders in China. Dort werden zur Zeit Millionen Hühner, Enten und Gänse geimpft um so nicht nur der Geflügelpest vorzubeugen, sondern vor allem auch eine weltweite Grippeepidemie des Menschen weniger wahrscheinlich zu machen.


Grippevirus in immer neuen Varianten

Zu den unverwechselbaren Merkmalen des kugeligen Grippevirus gehören die Oberflächeneiweiße Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N). Von H kennt man 15, von N 9 Varianten. Man glaubte lange, dass für Menschen nur Subtypen mit H1, H2 und H3 gefährlich seien. Das Vogelvirus H5N1 war eine Überraschung.

Ein sehr hartnäckiger Erreger

Gegenüber dem Erreger der Vogelgrippe ist in der Tat allergrösster Respekt geboten. H5N1 gehört zu einer Untergruppe von Influenza-Viren des Typs A, die unter besonderen Umständen nicht nur tierische, sondern auch menschliche Zellen angreifen und das menschliche Immunsystem ausschalten können. Das Virus hat ohne Zweifel das Potenzial, eine Pandemie, eine weltweite Grippewelle auszulösen. 1997 ist H5N1 erstmals auf einen Menschen übergesprungen und hat bisher bei ca. 50 Menschen zum Tod geführt (laut BBC TV-Berichten in Vietnam, Thailand und Kambodscha). Auf Menschen wird das Virus durch den engen Kontakt mit lebenden infizierten Tieren, meist Haustieren (Hühner, Enten usw.), übertragen.
Noch hat der Erreger den Sprung von Mensch zu Mensch nicht geschafft, doch hat er seine gefährlichen Eigenschaften seither hartnäckig und konstant weiterentwickelt.

Wie die Untersuchungen der Forscher ergaben, hat der Erreger zwischenzeitlich sein Verhalten mehrfach geändert. Das zeigte sich, als man Hausenten mit einem Erreger infizierte, den Virologen im Jahre 2004 bei schwerkranken, aber überlebenden Enten isoliert hatten. Das Virus erwies sich nun als viel weniger gefährlich für diese Tiere. Mit der geringeren Pathogenität ging einher, daß die infizierten Enten den Erreger über einen deutlich längeren Zeitraum ausschieden. Die Virusnachkommen erwiesen sich als besonders harmlos für die Enten. Nach Ansicht der Epidemiologen könnte jedoch genau darin eine besondere Gefahr liegen. Denn die Tiere wirken nicht krank, scheiden den Erreger jedoch zwei bis drei Wochen lang vor allem über die Atemwege aus. Achtung: Für Enten ist die neue H5N1-Variante nahezu harmlos, aber für infizierte Hühner ist sie nach wie vor absolut tödlich.

Geflügel-Virus trifft Human-Erreger

Das größte Problem ist momentan, dass sich die Vogelgrippe möglicherweise irgendwie mit dem menschlichen Influenza-Virus kreuzt. Bei einer möglichen Infizierung mit beiden Viren, könnten sich Vogelgrippe und Influenza treffen und Gen-Segmente austauschen. Dann würde ein völlig neuer Grippe-Virus entstehen, der eine schnelle Epidemie auslösen könnte und viel leichter auf den Menschen übertragen werden kann, wie bisher.


H5N1-Mutationen

Derzeit grassiert die Vogelgrippe unter Geflügel in Asien, kürzlich wurden auch in Russland und Kasachstan infizierte Tiere entdeckt. Auf den Menschen ist das Virus des Typs H5N1 bisher nur vereinzeln übergegangen, über 50 Menschen sind jedoch schon daran gestorben.

Experten fürchten eine Veränderung des Erregers, die ihn auch von Mensch zu Mensch übertragbar machen könnte. Eine rasante weltweite Ausbreitung, eine so genannte Grippe-Pandemie, mit mehreren Millionen Toten könnte die Folge sein.

Das Vogelgrippevirus scheint derzeit bedenkliche Täuschungsmanöver zu absolvieren und sich dabei auf unerwartete Weise ständig zu verändern. Das legen Untersuchungen nahe, die Forscher um den Epidemiologen Robert Webster vom St. Jude Children's Research Hospital in Memphis (Tennessee) vorgenommen haben.

Die Wissenschaftler verglichen die biologischen Eigenschaften zahlreicher Varianten des Vogelgrippevirus H5N1, von dem sie in vielen asiatischen Ländern in den vergangenen Jahrzehnten Isolate gewonnen hatten. Das Virus ist bei wildlebenden Enten sowie bei Hausenten seit langem weit verbreitet. Es war für Wasservögel und für das auf dem Land lebende Federvieh vor dem Jahre 2002 offenbar völlig harmlos. Viele Tiere waren infiziert, erkrankten aber nicht.

Noch wissen wir viel zuwenig darüber, welche Teile des Erbguts das Virus so gefährlich machen und welche für eine Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch mutieren müßten. Der Stamm H5N1 ist in den vergangenen Jahren eindeutig gefährlicher geworden. Es bedarf immer geringerer Dosen, um Versuchstiere zu töten und immer häufiger greift das Virus auch das Gehirn seiner Wirte an. Zugleich vergrößert es sein Territorium. Mit Zugvögeln gelangte es nun von China nach Russland. Das Virus infiziert eine Vielzahl von Vogelarten und bisher schon acht verschiedene Säugetierarten.
Enten sind inzwischen zu chronischen Trägern geworden, die das Virus selbst tolerieren, es aber verbreiten. Das ist die aktuelle Situation, die wir alle fürchten.
Siehe auch:
Grippevirus in immer neuen Varianten


Verlust- und Sterberaten bei Tieren und Menschen

Mehr als 30 Menschen sind in Vietnam und Thailand im Jahr 2004 an der Vogelgrippe gestorben, im Dezember waren es allein in Vietnam sechs Menschen. Seit Jahresbeginn sind in einer neuen Serie von Todesfällen neun Menschen gestorben.
Die Sterblichkeitsrate bei Menschen, die sich mit der Vogelgrippe infiziert haben, ist nach Angaben eines Spezialisten (Chinesischen Universität in Hong Kong) mit bis zu 70 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei dem Ausbruch 1997 in Hongkong. Damals lag der Wert bei 30 Prozent.
Dieses gehäufte Vorkommen der Vogelgrippe in Asien ist zwar an sich schon besorgniserregend, doch Wissenschaftler fürchten noch andere Schreckensszenarien.

Was die Behörden weiterhin beunruhigt: Das H5N1-Virus ist nahezu gleichzeitig in mehreren asiatischen Ländern aufgetaucht, was für eine rasante Ausbreitung spricht. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es auch auf andere Länder übergegangen ist.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet nun, daß sich das als H5N1 bezeichnete Vogelvirus bald mit einem an den Menschen angepaßten Grippevirus zu einem neuen hochansteckenden Erreger verbinden könnte. Dieser Erreger wäre dann von Mensch zu Mensch übertragbar. In Verbindung mit einem an den Menschen angepaßten Grippevirus wäre dann eine verheerende Seuche unter der Bevölkerung kaum noch aufzuhalten.

Experten befürchten also, dass es über kurz oder lang zu einer neuen größeren Grippe-Epidemie - einer so genannten Grippe-Pandemie - kommen wird.

Seit Jahren warnen Mediziner vor den Folgen einer weltweiten Grippe-Pandemie. Von den Regierungen fordern sie, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Denn: Auch wenn man die Pandemie nicht verhindern könne, so könne man doch Vorkehrungen planen und Sofortmaßnahmen treffen.

Entsteht ein Virus, das von Mensch zu Mensch übertragbar ist, stellt sich die Frage, wie schnell es sich ausbreitet. In "Science" und "Nature" wurden Modellrechnungen veröffentlicht, denen zufolge Behörden eine Influenzawelle eindämmen könnten durch sofortige Medikation der Betroffenen.


Influenzavirus als potentieller Überlebenskünstler

Bricht die Vogelgrippe z. B. auf einer Geflügel-Farm oder einem Bauernhof aus, muß dort fast alles desinfiziert werden, um eine Ausbreitung des Erregers schnell und sicher einzudämmen.
Ein Influenzavirus hält in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit relativ lange durch. Es überlebt in Flüssigmist 105 Tage, im Kot bis zu 7 Tage bei 20 Grad und sogar 30 bis 35 Tage bei 4 Grad Celsius.


Schmarotzer

Viren überleben nicht aus eigener Kraft. Der Grippeerreger dockt an eine Atemwegszelle an, dringt in den Zellkern ein und nutzt die Mechanismen der Wirtszelle zur massenhaften Reproduktion – bis zu 1500 Tochter-Viren verlassen nach sechs Stunden die Zelle.


Virus-Kontrolle durch WHO

Seit mehr als 50 Jahren wird das Grippevirus weltweit überwacht. Zum Kontrollsystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören heute 112 nationale Zentren in 83 Ländern.

Seit einigen Wochen nimmt die Angst vor einer weltweiten Ausbreitung der Krankheit zu, nachdem diese auch in Russland und Kasachstan aufgetreten war. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fürchten, daß das Virus mutieren könnte und die Krankheit dann von Mensch zu Mensch übertragbar würde. Dadurch könnte eine weltweite Grippe-Epidemie ausgelöst werden.

Das Wissenschaftsmagazin "Science" hatte bereits im Juli darauf hingewiesen, dass der H5N1-Erreger bei Zugvögeln in Westchina festgestellt worden sei und vor einer weltweiten Ausbreitung des Virus gewarnt.

Die WHO empfiehlt den Regierungen, Impfstoff gegen die Vogelgrippe nicht nur für den Ernstfall zu bestellen, sondern bestimmte Vorräte davon auch vorbeugend zu lagern. Allerdings wissen wir schon jetzt, dass das H5N1-Virus, sollte es die Pandemie eines Tages tatsächlich auslösen, kaum noch der Erreger sein wird, gegen den man sich ursprünglich (heute) wappnete.


Impfstoffe als möglicher Lebensretter?

Die Medizin hat der Grippe bisher nicht allzu viel entgegenzusetzen. Denn ältere Präparate haben teilweise schwere Nebenwirkungen, zudem werden die Viren gegen sie schnell resistent. Die neuartigen Mittel wie Tamiflu oder Relenza könnten auch vorbeugend wirken, jedenfalls dämmen sie die Ausbreitung des Erregers im Körper ein. Nur müßte man sie spätestens 48 Stunden nach den ersten Symptomen einnehmen.

Einige Länder haben nun Impfstoff gegen die heutige Variante von H5N1 vorbestellt. Das würde erstmal ausreichen, um Tierärzte und andere Personen zu schützen, die mit infizierten Tieren zuerst in Kontakt kämen.

Bräche eine Pandemie tatsächlich aus, so würde man selbstverständlich die ganze Bevölkerung schützen wollen. Ein wirksamer Impfstoff müsste dann genau auf den Erreger abgestimmt sein, der die Pandemie auslöst.

Die Folgen einer globalen Grippe-Welle könnten verheerend sein. Bis zu 20 Prozent der Weltbevölkerung könnten sich anstecken; jeder vierte Patient würde sterben, schätzen Mediziner des britischen Fachjournals "Nature".

Neuer Vogelgrippe-Impfstoff

Firmen in USA, Kanada, Japan, Australien und in Europa entwickeln bereits einen Impfstoff gegen die Vogelgrippe, der auch Menschen schützen könnte. Das wurde bereits vom Chef des Influenzaprogramms bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Klaus Stöhr, im November 2004 angeregt. Mittlerweile sind klinische Versuche mit einem Impfstoff in USA weiter fortgeschritten. Noch ist allerdings nicht geklärt, wie sich der Impfstoff in ausreichenden Mengen produzieren lässt. Auch andere Pharmakonzerne sind mit der Herstellung des Impfstoffes beauftragt worden.


Virus-Attacke (Ansteckung und erste Symptome)

Unter einer Grippe leiden vor allem die Atemwege, oft folgen auf die Virusattacke bakterielle Lungenentzündungen. Die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen beträgt wenige Stunden bis drei Tage. Was genau diesen berüchtigten Erreger so aggressiv macht, weiß man trotz vielfältiger molekularbiologischer Tests noch nicht.


Zeitfaktor: Verbreitung innerhalb von 24 Stunden

Vor hundert Jahren, zu Zeiten der »Spanischen Grippe«, brauchte ein Erreger, einschließlich Schiffspassage, noch Monate, um den Globus einmal zu umrunden, heute schafft er es in vier Tagen.
Weltweite Verbreitung mit tödlichem Tempo

Beim Niesen und Husten, den effektivsten Ansteckungswegen, erreichen die Luftmoleküle eine Geschwindigkeit bis zu 900 km/h. Vergleich: So schnell fliegen die meisten Passagier-Flugzeuge.

Absoluter Kontrollverlust in sogenannten Drittweltländern

In den industrialisierten Ländern funktioniert die Kontrolle des Virus. Drittweltländer verfügen über keine Kapazitäten und Präventivmaßnahmen.


Test von Vogelgrippen-Viren

Vogelgrippe-Schnelltest fast fertig
Ein Virologen-Team der Universität Leipzig hat unterdessen einen H5N1-Schnelltest für Menschen fast abgeschlossen. Das Verfahren zum molekularbiologischen Nachweis der Viren wird voraussichtlich in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen.
Mit dem Test könnten H5N1-Viren innerhalb von Stunden nachgewiesen werden. Bislang können Spezial-Labore H5N1-Infektionen noch ohne marktfertigen Test innerhalb von Tagen diagnostizieren. Ob und wann der neue Test zugelassen wird, steht noch nicht fest. Ein weiterer Test, der die Immunreaktion auf das Vogelgrippevirus anzeigt, wird derzeit entwickelt.
Der Vogelgrippe fielen in Asien seit ihrem Ausbruch Ende 2003 mindestens 57 Menschen zum Opfer. Das Virus H5N1 hatte sich über Südostasien auch bis nach Sibirien und Kasachstan ausgebreitet und dort Vögel infiziert. In Europa haben sich nachweislich weder Tiere noch Menschen mit dem Erreger angesteckt.

In Deutschland werden im Auftrag des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit verschiedene Wildvögel gefangen, eingesammelt und auf Grippeerreger hin untersucht. Diese Material hat man in bebrütete Hühnereier gegeben und versucht, so Influenzaviren anzuzüchten. Teilweise mit Erfolg. Zahlreiche andere Länder (weltweit) führen ähnliche Untersuchungen durch.
Allerdings waren Viren darunter, die nach einer Mutation durchaus Krankheiten bei Hühnern auslösen können. Dass es sich dabei nicht nur um ein theoretisches Risiko handelt, zeigte sich 2003 in den Niederlanden. Dort hatten sich Hühner wahrscheinlich an Wildenten mit einem Virus namens H7N7 angesteckt. Im Stall konnte sich der Erreger an die Hühner anpassen, schließlich kam es zu einem Ausbruch der Geflügelpest. 31 Millionen Vögel mussten geschlachtet werden, 89 Menschen wurden infiziert, ein Tierarzt starb. Damit sich so etwas nicht wiederholt, darf die Fütterung nicht im Freien erfolgen, um keine Wildvögel anzulocken. Geflügel in Freilandhaltung sollte zweimal jährlich, einmal im Oktober und einmal im April untersucht werden und zwar auf das Vorkommen von Influenzaviren speziell der Subtypen H5 und H7.
In Niedersachsen sind solche Tests schon vorgeschrieben, die anderen Bundesländer wollen nachziehen. Finden sich die verdächtigen Virentypen, müssen die Vögel getötet werden, bevor der Erreger mutiert und hochgefährlich wird. Eine Alternative wäre die Impfung der Nutzvögel. Allerdings sind nicht alle dafür zugelassenen Präparate von ausreichender Qualität.


Prognosen für die nächste Zeit (!)

Experten halten es vorläufig für wenig wahrscheinlich, dass wilde Enten aus Sibirien oder andere Vögel im nächsten Winter ihre übliche Reise in die Heimat schaffen, falls sie vorher an der gefährlichen H5N1-Grippe erkrankt sind. Man nimmt an, dass infizierte Tiere, wie z.B. Wildenten dann grosse Distanzen nicht mehr überwinden könnten und falls doch, dann kaum in direkten Kontakt mit hiesigem Zuchtgeflügel kämen. Das mag zwar teilweise stimmen aber Wildenten fliegen häufig offene Zuchtgeflügel-Gebiete und Teiche an. Besonders die Erpel (männliche Enten!) verpaaren sich gerne mit Haus- und Zuchtenten (!)

Dieses Jahr wird das Virus Europa wohl nur vereinzeln erreichen, aber H5N1 wird sich in 2006 immer weiter verbreiten, wenn unsere Zugvögel (Wildenten, Wildgänse usw.) dann aus ihren südlichen Winterquartieren teilweise infiziert, zurückkommen.


"Enten nicht füttern" - Ein Thema für das Enten-Forum

Aufgrund der aktuellen Lage (09.09.2005), sollte man das "Fütterungs-Verbot" für Wildenten (Stockenten) und für anderes Wassergeflügel in öffentlichen Parkanlagen vielleicht einmal überdenken. Denn einige Hunderttausende unserer Enten fliegen in den nächsten Monaten (Herbst bis Winter) Richtung Süden um dort zu überwintern. Hauptgrund ist nicht die kommende Kälte und sind nicht die später zugefrorenen Teiche, sondern die immer schlechteren Nahrungsbedingungen in der Natur.
Sie können sich bestimmt denken, was jetzt kommt...
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Meines Erachtens ist das ein Thema für Viren-Forscher, Tier-Experten, dem Bundesumweltministerium in Deutschland, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), da es uns alle irgendwie betrifft...

Heute - Drei Jahre danach (09/2008) haben sich sämtliche Prognosen bisher nicht bestätigt. Nur wenige Enten (inklusive Hausenten) hatten sich bisher infiziert...


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